Survival-Guide: Wohnung untervermieten
Du planst eine längere Reise oder willst für ein paar Monate im Ausland wohnen? Glückwunsch, davon träumen viele. Aber was wird aus deiner Wohnung? Am besten untervermieten! No risk – no fun! Wir haben da sechs Überlebensstrategien – für dich als Mieter und deine Wohnung. ;-)
Level 1: Komfortzone (oder: Basislager) verlassen und Wohnung untervermieten
Die Untermiete – bei manchen löst allein das Wort heftige Reaktionen aus. Schnappatmung, schlotternde Knie, Herzrasen. Ein Schlangenbiss ist nichts dagegen. Völlig unbegründet. Für andere ist es das Natürlichste der Welt, ihre Wohnung unterzuvermieten, solange sie diese nicht selbst brauchen.
- Risiko: Du begibst dich aus deiner Komfortzone und betrittst unbekanntes Terrain. Die Wohnung, dein Domizil als Hauptmieter, einem fremden Untermieter überlassen und so Untermiete beziehen? Klar, warum auch nicht?
- Joker: Kaution! Falls etwas zu Bruch gehen sollte, hast du sie in petto, um mögliche Schäden oder Reparaturen zu bezahlen. Drei monatliche Mieten sind das Maximum.
- Herausforderung: Die grösste Herausforderung bei einer Untermiete der eigenen vier Wände ist: die Psyche! Du wirst mit deinen eigenen Ängsten („Und wenn der Typ bei den Hells Angels ist?!“) und Schwächen („Ich müsste zuerst das Chaos beseitigen, bevor ich jemandem die Bude geben kann!“) konfrontiert.
- Survival-Tipp: Um deine Wohnung unterzuvermieten, brauchst du, neben der Einstellung, vor allem die Zustimmung des Vermieters! Hast du das Einverständnis des Vermieters schriftlich? Glückwunsch, Level geschafft und weiter zum nächsten.
Level 2: Untervermieten: No risk – no fun
Die Untervermietung der Wohnung ist wie Spurenlesen – du kannst es lernen und wirst mit der Zeit immer besser, indem du die Grundlagen und Techniken beherrschst. Später wird daraus dann eine intuitive Fähigkeit eines jeden Hauptmieters, über die du nicht mehr nachdenken musst.
- Risiko: Schrammen, Beulen, Flecken. Je neuer deine Wohnung und teurer die Einrichtung, desto riskanter ist die Untervermietung. Es sei denn, du hängst nicht an Materiellem.
- Joker: Eine Haftpflichtversicherung vom Untermieter einfordern. Sie kommt für mögliche Schäden auf. Schon mal über eine Mitgliedschaft im Schweizer Mieterinnen- und Mieterverband nachgedacht?
- Herausforderung: Wer Untervermietung als Kampf betrachtet, wird es sich unnötig schwer machen. Untervermietung ist ein Abenteuer, spannend, faszinierend und meist eine Win-Win-Situation, auch für den Hauptmieter.
- Survival-Tipp: Platz schaffen! Du willst als Mieter die Möbel und den Grossteil deiner Sachen in der Wohnung lassen? Kleiderschrank oder Schubladen der Kommode solltest du leerräumen und irgendwo anders einlagern, damit der Untermieter nicht aus dem Koffer leben muss. Pärchenfotos, Nacktbilder und andere private Sachen sollten weggeräumt werden. Überhaupt alle Gegenstände mit (persönlichem) Wert wie Kamera, Computer, Schmuck und Dokumente am besten auslagern, zum Beispiel in einem Lagerraum! Einverstanden? Dann auf zum nächsten Level!
Level 3: Untervermieter finden
Survival ist die Kunst, immer ein Dach über dem Kopf zu haben. Darum lässt man seine Bleibe, egal ob Zelt, Höhle oder Wohnung, nicht unbewacht. Du weisst, dass du die nächsten Monate deiner Mietwohnung bist? Dann ist es sinnvoll, einen Untermieter zu finden, damit regelmässig gelüftet wird, im Winter geheizt, die Pflanzen gegossen, eventuell die Post geregelt und – ganz wichtig - Einbrecher ferngehalten werden.
- Risiko: Du trägst als Hauptmieter die Verantwortung, auch für die Schäden in deiner Abwesenheit!
- Joker: Im Freundes- und Bekanntenkreis rumfragen, ob zufällig jemand vorübergehend ein Zuhause als Untermieter sucht oder jemanden kennt.
- Herausforderung: Erstmal einen Nachmieter finden, der nett, ruhig, partyresistent, ordentlich, sauber, zuverlässig ist und regelmässig die Untermiete überweist. Vielleicht kann er sich um deine Post oder Pflanzen kümmern?
- Survival-Tipp: Du hast deinen Traum-Untermieter gefunden? Toll. Vielleicht übernimmt er deinen günstigen Telefontarif oder zahlt die Billag? Für den Fall, dass er doch überraschend kündigt, solltest du 2-3 Monatsmieten auf der hohen Kante haben. Geld zusammen? Dann weiter zu Level 4.
Level 4: Fremdes Terrain? Mögliche Gefahren und was dich schützt
Survival bedeutet nicht, so hart wie möglich zu kämpfen und sich jeder Gefahrensituation auszusetzen, die man finden kann. Es bedeutet vielmehr, sich im Grossstadt-Dschungel zurechtzufinden und Angebote, die sich zum Schutz anbieten, zu nutzen.
- Risiko: Kündigung, keine Mietüberweisung, Vandalismus – es gibt diverse Gefahren bei einer Untervermietung, aber zum Glück gibt es auch einen Schutz, um die Risiken für dich als Mieter so klein wie möglich zu halten.
- Joker: Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser! Wenn du deine Wohnung in die Untervermietung gibst, wirst du zum Vermieter und solltest einen Untermietvertrag Schweiz aufsetzen, der alles genau regelt und festhält. Das minimiert die Gefahr!
- Herausforderung: Das Leben ist kein Goldesel, das unermüdlich neues Geld produziert. Eine untervermietete Wohnung wirft Geld ab. Jeden Monat, wenn’s gut läuft, ist sogar bis zu 20 Prozent mehr Miete als vorher drin, wenn du sie möbliert vermietest.
- Survival-Tipp: Immer noch unsicher? Ein Betreibungsauszug sorgt für Extraschutz! Alles am Start? Super, dann wartet Level 5 auf dich.
Level 5: Untervermieten, aber wohin mit eigenen Möbeln und Wertgegenständen?
Survival ist die Unabhängigkeit vom Luxus der Zivilisation, quasi „Mit wenig gut überleben“. Wenn du aus deiner Wohnung zügelst, musst du überlegen: Was muss mit, worauf kann ich verzichten (im schlimmsten Fall für immer!) und an welchen Möbeln oder Dingen hänge ich und müssen in Sicherheit gebracht werden.
- Risiko: Diebstahl, Vandalismus, feierwütiger Rocker, Pyromane oder extremer Tierfreund. Joker: Deine Wohnung ist unglaublich robust und belastbar. Sie wird das schaffen, auch ohne dich! Dein Hab & Gut wird eingelagert.
- Herausforderung: Wenn du deine Wohnung untervermietest und zwar ohne Inventar und Wertgegenstände, dann brauchst du einen geeigneten Platz, um irgendwo ein Lager aufzuschlagen, das trocken ist und deinem Hab und Gut Schutz bietet. Felsvorsprünge, Höhlen, in einer dunklen Ecke bei Freunde oder im Keller den Eltern.
- Survival-Tipp: Du willst frei und unabhängig von anderen sein? Dann kannst du deine Habseligkeiten, Wertgegenstände und sogar dein komplettes Mobiliar ganz sicher selbst einlagern in einem individuellen Lagerraum. Alles sicher verstaut und untergebracht? Du hast es fast geschafft – das letzte Level.
Level 6: Untervermieten mit Plan bis zum Schluss.
Survival ist die Kunst über sich hinaus zu wachsen und sich Herausforderungen zu stellen. Ob Feuer machen oder Wohnung untervermieten. Am Anfang ist es ungewohnt und kostet Zeit und Überwindung, aber am Ende, wenn es geklappt hat, ist man happy!
- Risiko: Hektik! Du willst/musst schnell weg, der Untermieter hat auch keine Zeit? Egal. Für die Formalitäten und die Wohnungsübergabe muss genügend Zeit eingeplant werden, minimum eine Stunde!
- Herausforderung: Mach eine Liste deines Inventars (10 Tassen, 3 Töpfe, 1 Pfanne, etc.) und in welchem Zustand diese Dinge sind. Dokumentiere anhand von Beweisfotos den Ist-Zustand deiner Wohnung, Wänden, Fenstern, Badewanne, Fliesenspiegel, Lampen und Einrichtung, wenn du sie dalässt. Die Liste von deinem Untermieter unterzeichnen lassen! Das kostet Zeit, aber sie ist gut investiert - das weis auch dein Vermieter. Damit seid ihr beide auf der sicheren Seite!
- Survival-Tipp: Lass einen Wohnungsschlüssel bei jemandem, dem du vertraust und der in der Nähe wohnt, um regelmässig nach dem Rechten und deiner Post zu sehen. Das kann ein Freund sein, deine Eltern oder ein netter Nachbar! Erst dann solltest du die Wohnungstür schliessen. Von aussen. Gutes Gefühl? Glückwunsch: Ziel erreicht. Das Spiel beginnt beim nächsten Mal von vorne.
Der ultimative Survival-Guide
Wohnung untervermieten wie ein Profi
Wer ins Ausland geht und seine Wohnung untervermietet, sollte ein paar Kniffe beachten. Mit dieser Checkliste ist bei deiner Rückkehr alles so, wie du mit dem Untermieter vereinbart hast.